Nach drei Jahren Pandemie war es der Norddeutschen Gleitschirmschule  endlich wieder möglich im März 2023 eine Gleitschirmflugreise nach Nepal anzubieten.

Vor dem ersten Lockdown war ich das letzte Mal im Herbst 2019 in Nepal gewesen. Damals wanderten wir zunächst bei herrlichem Trekkingwetter mit Sonnenschein, bei stahlblauem Himmel und schneebedeckten Gipfeln die Manaslu-Runde und starteten einige Male vom Sarangkot in Pokhara, dem damaligen Flieger-Eldorado Nepals.

Seit Corona war eine Einreise in Nepal bedingt durch die strengen Pandemie-Einreisebestimmungen äußerst unattraktiv und für uns als Flugschule nicht möglich.

Zwischenzeitlich wurde von der nepalesischen Regierung das Fliegen am Sarangkot erst nur für ausländische Piloten und seit der Flughafenerweiterung das Gleitschirmfliegen in Pokhara überhaupt verboten.

Anfang 2023 war es uns endlich wieder möglich eine Reise nach Nepal zu planen. Ob und wie Gleitschirm geflogen werden kann, stand bis dahin so ziemlich in den Sternen. Als Tourist ist es derzeit fast unmöglich eine Genehmigung zu bekommen. Und auch einheimische Piloten müssen viele Hürden überwinden.

Es war ein Glücksfall, dass ich bei meiner Nepal-Reise in 2017 meinen nepalesischen Freund Juddha, einen professionellen Tandempiloten kennen gelernt hatte. Schon damals haben wir über eine partnerschaftliche Kooperation zwischen ihm und der Norddeutschen Gleitschirmschule nachgedacht.

Juddha ist in der Lamjung Gegend zwischen Kathmandu und Pokhara aufgewachsen.

Er hat bei den Behörden die Ausnahmegenehmigung erwirkt, ausländische Piloten für das Gleitschirmfliegen im Lamjung anmelden zu dürfen. Damit können die registrierten Piloten die Starterlaubnis in den eingetragenen Fluggebieten erhalten.

Während der Pandemie hat sich Juddha in seinem Heimatdorf auf 1.700 m Höhe ein Haus mit traumhafter Aussicht und komfortablen Gästezimmern gebaut. Keine zehn Gehminuten entfernt hat er einen fantastischen Startplatz angelegt mit gut 1.100 m Höhendifferenz zum dazugehörigen Landeplatz am Fluss.

So konnte ich im März diesen Jahres das Abendteuer wagen und endlich wieder zusammen mit meinem Kollegen Björn und einer Gruppe von 8 Pilot*innen dieses faszinierende Land mit seinen wunderbaren Menschen besuchen.

Anfang März, stiegen wir in Kathmandu in einen Minibus und fuhren in Richtung Westen. Juddha hatte vorgeschlagen, dass wir die ersten Tage in Bandipur verbringen werden.

Bandipur ist ein malerisches Städtchen auf ca. 1.000 m mit einer autofreien Fußgängerzone, die zum flanieren einlädt.

Auf unserer Flugreise im März 2019 hatte Björn ein Video zusammengestellt, das einen guten Einblick in dieses schöne Fluggebiet gibt.

Danach ging es nach Lamjung in die Pension. Wir durften in diesen zwei Wochen zwei unterschiedliche und fliegerisch erlebnisreiche Fluggebiete kennenlernen.

Die Teilnehmer der diesjährigen Frühjahrs-Reise haben wunderschöne Fotos gemacht, die mehr sagen als 1.000 Worte, die ich hier mit dazu füge.

Juddha und Sam, der Sohn der Herbergseltern des Guesthouse in Bandipur, ermöglichten uns mehrmals wunderbare, persönliche Kontakte zur nepalesischen Bevölkerung.

Eine Reiseteilnehmerin schrieb uns: “Die Gastfreundschaft der Nepali und die Offenheit aller Teilnehmer machten ein unvergessliches Abenteuer möglich. 🤗 Ein riesiges Dankeschön an alle 🤩“ (Danke an Franzi für diese wunderbare Rückmeldung.)
Markus bestätigte: “Super Begleitung auch durch Juddha und Sam👍🤗         🙏“

Die letzten 2 Tage vor der Rückreise nach Deutschland ließen wir uns von der quirligen Metropole Kathmandu faszinieren. Der scheinbar regellose dichte Verkehr wirkt auf uns fast wie ein Organismus, der erstaunlich flüssig funktioniert.

Als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen hoch im Kurs standen Klangschalen, die wir direkt bei einer Familie kauften, die diese in ihrem Hinterhof „hämmerten“.

Wir besuchten am ersten Abend noch die Tempelanlage und Verbrennungsstätte Pashupatinath am Flussufer des heiligen Bagmati. Wer hier verbrannt wird und dessen Asche dann in den Fluss gestreut wird, hat eine bessere Chance auf eine gute Wiedergeburt.

Einige Teilnehmer hatten auch großes Interesse eine Einrichtung zu besuchen, in der behinderte Kinder schulisch betreut werden. So verbrachten wir den nächsten Vormittag bei diesen Kindern und jungen Menschen und wurden mit Musik und Tanz verabschiedet.

Ein anderer Teil der Gruppe besuchte den „legendären Affentempel“, (Swayambhunath Stupa) eine buddhistische-hinduistische Tempelanlage. Der mit Gold verzierte Stupa auf Swayambhu ist kleiner als Boudhanath Stupa, die wir zum Abschluss auch noch gemeinsam besuchten.

Ich danke allen Beteiligten für diese schöne Reise und für die wunderbaren Fotos.
Danke an Annette, Franzi, Dirk, Erik, Markus, Linus, Lukas und Roland.

Ich wünsche Euch allen eine großartige Flugsaison.
Immer Happy Landings wünscht Sonja und auch Björn sendet an Alle „Jrüße“

Übrigens, im Oktober geht es wieder in den Nepal und es sind noch zwei Plätze frei.

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